Wenn ihr einen Topf oder eine Pfanne aus Gusseisen angeschafft habt, will die Neuanschaffung natürlich schnellstmöglich genutzt werden. Der Anzündkamin für die Briketts glüht quasi bereits… Bevor es mit dem Outdoorcooking los gehen kann, steht aber noch das sogenannte einbrennen an. Es geht darum, eine Patina aufzubauen. Die Patina ist eine Schutzschicht und schützt das Metall vor Luft und Wasser (Feuchtigkeit). Des Weiteren fungiert die Patina als natürliche Antihaftbeschichtung und sorgt dafür, dass im Feuertopf nichts anklebt. Auch die Reinigung wird erheblich erleichtert.
Die meisten Hersteller brennen nicht vorher ein und überlassen das dem Kunden. Ist das Kochgeschirr „preseasoned“ oder „seasoned“ bedeutet das, dass der Topf oder die Pfanne bereits vorbehandelt und dementsprechend eingebrannt wurde. In diesem Fall müsst ihr nicht noch einmal einbrennen und könnt nach dem reinigen sofort los legen.
Oft kommt es vor, dass eine schöne und kräftige Patina einmal Schaden nimmt, weil vielleicht doch mit der Gabel oder dem Messer im Topf gearbeitet wurde. Oder der Topf wurde nicht richtig gelagert und hat an einigen Stellen Rost angesetzt. In den Müll muss der gusseiserne Freund aber nicht. Hier hilft einfach ein erneutes einbrennen.
Wie gehe ich vor? Eigentlich ist es sehr einfach. Folgend eine kurze Anleitung, wie ich es handhabe. Bisher gab es noch nie Probleme. Ich würde nur dazu raten, den Einbrennvorgang im freien durchzuführen. Eine Feuerstelle, ein Gasgrill oder ein Kugelgrill eignen sich optimal dafür. Im Backofen kann der Vorgang natürlich auch durchgeführt werden, aufgrund der starken Rauchentwicklung kann ich das allerdings nicht empfehlen.
Besteht an den Außenseiten oder der Unterseite Rostansatz wird hier der Rost natürlich auch entfernt und dort eingeölt. Diese Stellen sind später auch erkennbar. Uns geht es aber nicht um Schönheit, sondern um den Erhalt des Topfes oder der Pfanne. Wir möchten ja grillen und das Kochgeschirr nutzen. Wer sehr viel Wert auf Schönheit oder einheitliches Aussehen legt, kann natürlich auch die Außenseiten einölen und dementsprechend komplett neu einbrennen.
Und das war es dann schon. Der Vorgang kann natürlich direkt wiederholt werden, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte. Aber normalerweise reicht ein einmaliges einbrennen. Durch die normale Nutzung baut sich die Patina immer weiter auf.
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Damit ihr an euren Dutch Oven lange Freude habt (teilweise über Generationen bei richtiger Pflege), solltet ihr einige Punkte beachten…
Ich habe versucht, die wichtigsten hier zusammen zu stellen. Sollte ich elementare Dinge vergessen haben, bitte ich um eine kurze Info (gerne über das Kontaktformular). Nach Möglichkeit erweitere ich die Liste dann gerne!
Nutzung
Vorher eingebrannte Dutch Oven (preseasoned) müssen nur einmal mit Wasser gereinigt werden und können dann sofort genutzt werden. Alle anderen Töpfe und Pfannen haben noch einen Schritt vor dem ersten Kochereignis vor sich und sollten erst einmal eingebrannt werden. Eine Anleitung dazu gibt es zu Beginn dieser Seite, weiter oben.
Danach gilt generell: einfach benutzen, keine Angst davor. Ich rate allerdings zur Anschaffung von guten Topflappen oder Topfhandschuhen. Die entstehenden hohen Temperaturen sind enorm. Bei mir haben sich kevlarbeschichtete Handschuhe bewährt. Mit denen kann ich problemlos die heißen Teile anfassen und habe sie besser im Griff, als es mit normalen Topfhandschuhen der Fall ist.
Immer dafür sorgen, dass genug Öl eingesetzt wird. Gerade zu Beginn können es gerne mal Bratkartoffeln oder ordentliche Fleischstücke sein. All das fördert die Bildung der Patina. Im Gegenzug sollte man am Anfang aber auch auf säurehaltige Speisen verzichten. Speisen mit hohem Weinanteil oder Tomatensauce sind hier nur Beispiele. Solche erschweren das bilden der Schutzschicht, ja können sie am Anfang sogar zerstören, wenn sie noch nicht ausgeprägt genug ist.
Auch sollte man nur Kochhelfer aus Holz oder Kunststoff verwenden. Messer, Gabeln oder Küchenhelfer aus Edelstahl können ebenfalls die Patina zerstören. Ganz wichtiger Punkt: niemals kaltes Wasser in das heiße Kochgeschirr geben! Der Guss könnte platzen bzw. springen und das Kochgeschirr damit komplett unbrauchbar machen.
Reinigung
Grundsätzlich: Gusseisen wird während der Nutzung sehr, sehr heiß! Vor der Reinigung immer gut abkühlen lassen. Zum einen um sich nicht zu verbrennen, zum anderen um Risse oder Sprünge im Guss zu vermeiden.
Die Reinigung sollte dann immer nur von Hand und nur mit Wasser erfolgen. Der Einsatz von einer Spülbürste oder einem Schwamm ist selbstverständlich kein Problem. Ich selbst nutze auch einen Teigschaber, wobei das eher selten notwendig ist. Angebrannte oder festgebackene Speisereste entfernt man in der Regel am besten, indem man heißes Wasser einweichen lässt. Nach einer Stunde lassen sich alle Reste spielend leicht entfernen. Niemals Spülmittel verwenden! Im Laufe der Zeit bildet sich in dem Topf oder der Pfanne eine Schutzschicht, die Patina. Sie schützt das Material vor Korrosion und sorgt auch dafür, dass das Bratgut nicht anhaftet. Durch Reinigungsmittel würde man die hart erarbeitete Patina zerstören und müsste von vorne beginnen. Damit kein Rost ansetzen kann muss alles sorgfältig abgetrocknet werde!
Lagerung
Der Dutch Oven sollten nach der Reinigung eingeölt werden. Manche machen dies innen und außen. Ich beschränke mich dabei nur auf die Innenseiten von Topf und Deckel. Dies gilt natürlich auch für die Innenseite der Pfanne!
Nachdem der Feuertopf gut gereinigt und getrocknet wurde, trage ich das Öl mit einem Lappen aus Baumwolle in einer dünnen Schicht auf. Ich verwende für alles rund um den Grill Erdnussöl. Es ist nicht wesentlich teurer als andere Öle und hat einen hohen Rauchpunkt von 230 Grad Celsius. Dadurch verträgt es hohe Temperaturen sehr gut, ohne ungesunde und teilweise krebserregende Stoffe zu bilden.
Bei der Lagerung sorge ich anschließend dafür, dass der Deckel nicht dicht abschließt und Luft zirkulieren kann. Mit einem Stück Pappe zwischen Deckel und Topfwand ist dies bereits erreicht. Stellt man den Topf ohne diese Art der „Belüftung“ in den Schrank kann das Öl schnell ranzig werden. So etwas riecht man eigentlich sofort. Ärgerlich, wenn der Topf dann erst gespült und wieder geölt werden muss, bevor es wieder los gehen kann.